1969. Am Dienstag morgen, dem 11. März 1969, gegen 6.30 Uhr gab es Feueralarm in der Gemeinde Etzenricht. Im Ziegelwerk Heberlein war ein Brand ausgebrochen. Das Feuer - es war ein Dachstuhlbrand - griff sehr schnell um sich, denn in der Fabrik war es sehr warm und das Holz war deshalb ausgedörrt. Kurze Zeit nach dem Alarm waren 27 Männer der Feuerwehr Etzenricht am Brandherd, um wirkungsvoll gegen die Flammen vorzugehen. Es gelang den Feuerwehrmännern sehr rasch, den Brand zu lokalisieren, einzudämmen und schließlich ganz zu ersticken. Die Feuerwehren aus Weiden und Mallersricht, die ebenfalls in Etzenricht eingetroffen waren, brauchten nicht mehr eingreifen. Der Schaden am Gebäude war relativ niedrig, er betrug etwa 10.000,- DM.
Im März 1972 herrschte in der gesamten Gemeinde Etzenricht Wassernot. In insgesamt 53 Einsätzen wurden 2.126 Arbeitsstunden von den Kameraden der Feuerwehr geleistet. Über 6.000 Kubikmeter Trinkwasser wurden von Weiherhammer nach Etzenricht gepumpt.
Im März 1973 wurden das neue Feuerwehrauto LF-8 mit Vorpumpe und eine neue TS 8/8, sowie eine Funkausrüstung bestellt. Die Auslieferung erfolgte noch im gleichen Jahr. Der Feuerwehrverein stellte der Gemeinde zu diesem Kauf einen Barzuschuß von 12.230,- DM zur Verfügung.
1974 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Etzenricht ein Frühlingsfest organisiert und durchgeführt. Der Reinerlös von circa 4.000 bis 5.000 DM floss dem Neubau des Kindergartens zu.
1975 hat die Feuerwehr ein Sommernachtsfest veranstaltet. Mit dem Reinerlös wurde noch ein drittes Handfunksprechgerät angeschafft.
1976 ist besonders die Anschaffung einer aus Fertigteilen bestehenden Bühne zu erwähnen. 8 Elemente wurden vom Vorsitzenden Walter Beutner gestiftet. 4 Elemente im Wert von 1.500,- DM hat der Feuerwehrverein dazugekauft. Diese Bühne ist seither bei vielen Veranstaltungen im Einsatz und wird von der Freiwilligen Feuerwehr gelegentlich auch verliehen. Aufgrund einer freundschaftlichen Verbindung von Walter Beutner wurde in diesem Jahr auch als gesellschaftlicher Höhepunkt das 50. Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Höfingen in Niedersachsen.
1977 bleibt für die Freiwillige Feuerwehr Etzenricht die Teilnahme am 100. Gründungsfest in der Patengemeinde Algund/Südtirol unvergessen. Weiterhin stattete die Feuerwehr Höfingen unserer Wehr einen Gegenbesuch ab.
1979 ist ein Höhepunkt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Etzenricht. Vom 24.5. bis 27.5. wurde das 110. Gründungsfest gefeiert. Ein besonderer Dank gilt hierbei Vorsitzendem Walter Beutner für die kostenlose Bereitstellung der Festhalle. Eine starke Abordnung der Patengemeinde Algund hat trotz der weiten Anreise ebenfalls am Fest unserer Wehr teilgenommen.
Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges
1980 Wurde von der Freiwilligen Feuerwehr ein Mannschaftswagen angeschafft. Der VW-Bus konnte von der Polizei in Regensburg günstig erworben werden. Am 16.8.1980 brach gegen 16.35 Uhr im Gutshof Rast ein Feuer aus. Das Wohnhaus war auf das äußerste gefährdet. Wäre die Wehr nicht bereits wegen eines kleinen Heuhaufenbrandes hinter dem Festplatz im Einsatz gewesen, so wäre das eine Katastrophe geworden. Zusammen mit den Nachlösch-, Abbruch- und Aufräumarbeiten war die Wehr 3 Tage ununterbrochen im Einsatz.
1981 wurde im Rahmen des Bierfestes, das von der Feuerwehr mitgestaltet wurde, der Mannschaftswagen offiziell an die Aktiven übergeben. Das Fahrzeug wurde komplett aus der Vereinskasse finanziert.
Als besonders gesellschaftliches Ereignis ist in diesem Jahr noch das 110 jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Grafenwöhr zu erwähnen. Hierbei feierte unsere Wehr 2 Tage lang kräftig mit.
Bei der Inspektion am 9.5.1981 wurde unserer Wehr durch KBI Heindl einwandfreie Gerätepflege und Arbeit bescheinigt.
Gründung der Patenschaft mit Grafenwöhr
1982 ein ganz besonderer Höherpunkt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Etzenricht war die Gründung der Patenschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Grafenwöhr. Die Feierlichkeiten zu diesem wichtigen Ereignis fanden vom Freitag, den 10.9.1982 bis Sonntag 12.9.1982 in der Beutnerhalle statt. Am Freitag Abend begann nach der Totenehrung am Kriegerdenkmal der Festbetrieb mit zahlreichen Ehrengästen und Ehrungen verdienter Mitglieder. Höhepunkt des Abends war die Besiegelung der Patenschaft beider Wehren durch die Vorsitzenden Walter Beutner und Karl Siller mit dem Austausch der Fahnenbänder. Am Samstag wurde der "O-Schnitt-Tanz" veranstaltet. Am Sonntag herrschte ab 15.00 Uhr Festbetrieb.
1982 wurde für den Mannschaftsbus ein Funksprechgerät angeschafft. Im Rahmen der Brandschutzwoche erfolgten Vorführungen der aktiven Wehr für die Schulklassen. Neben kleineren Brandeinsätzen war die Wehr auch bei der Bekämpfung des Brandes im Sägewerk Meier in Kohlberg beteiligt.
Trennung zwischen aktiver Wehr und Verein
1984 hat die Gemeinde eine neue Satzung über das gemeindliche Feuerlöschwesen erlassen. Die wichtigste Änderung gegenüber der alten Satzung besteht in der Trennung zwischen aktiver Wehr und dem Feuerwehrverein.
Nach kurzfristiger Planung wurde im Rahmen der Bierfestwoche noch das 115 jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Aus dem Barerlös het die Freiwillige Feuerwehr 1500,--DM für den Neubau der Kirche gestiftet.
Das Jahr 1985 war von vielen Einsätzen gezeichnet. Besonders hervorzuheben ist der Wassernotdienst, der in Zusammenarbeit mit der Wehr aus Luhe-Wildenau geleistet wurde. Aufgrund einer langanhaltenden Kältewelle waren in den Ortsteilen am Wassergraben und Radschin mehrere Hauptwasserleitungen eingefroren und dadurch viele Haushalte ohne Wasser.
Im Juli mussten infolge schwerer Unwetter immer wieder Keller ausgepumpt werden. Am Bierfestdienstag wurde ebenfalls durch ein schweres Unwetter das Dach des Bierzeltes abgedeckt. Dank des Einsatzes unserer Wehr konnte das Fest ohne Behinderung weiter gehen.
Etzenrichter wird zum Kreisbrandmeister ernannt
Am 1.1.1986 wurde unser Kommandant Robert Amann zum Kreisbrandmeister ernannt. Im Laufe des Jahres wurden noch ein Preisschafkopf sowie ein Kameradschaftsabend in der Beutnerhalle zusammen mit unserer Patenwehr aus Grafenwöhr veranstaltet.
Gründung der Jugendgruppe
1987 ist die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Etzenricht mit Franz Smola an der Spitze gegründet worden.
1988 hat die Jugendgruppe in vielen freiwilligen Arbeitsstunden die alte "Flader" restauriert und instandgesetzt. Diese historische Spritze (Baujahr 1934) ist seitdem wieder ein Schmuckstück bei vielen Festzügen.
1989 konnte die Freiwillige Feuerwehr Etzenricht ihr 120 jähriges Gründungsfest feiern. Zum Gelingen der Feierlichkeiten, die in der Olfko-Halle stattfanden, trugen vor allem auch unsere Freunde aus Grafenwöhr bei, die uns tatkräftig unterstützten. Höhepunkt des Jubiläums war eine große Schauübung am Sonntag Nachmittag, bei der neben unseren Aktiven auch die Wehren aus Oberwildenau, Weiherhammer, Grafenwöhr, Mitras Weiden und Stadt Weiden mitwirkten.
Von der Jugendgruppe ist in diesem Jahr noch die Instandsetzung und Restaurierung der alten Drehleiter durchgeführt worden.
1990 stand für die Feuerwehr wieder einmal eine Inspektion ins Haus. Aus diesem Anlass wurde das Gerätehaus von den Aktiven in vielen freiwilligen Arbeitsstunden renoviert und das Gerät gewartet. Das gute Ergebnis der Inspektion am 15. Mai bewies, dass sich der Aufwand gelohnt hat.
Streit um Standort für neues Gerätehaus
Im Jahr 1991 konnte unsere Patenwehr aus Grafenwöhr ihr 120 jähriges Bestehen feiern. Außerdem begann in diesem Jahr die Freiwillige Feuerwehr Etzenricht turbulente Zeiten, die zukunftsweisend waren. Durch den Gemeinderat wurde der Beschluss gefaßt, ein neues Feuerwehrgerätehaus auf Flurstück Nr. 1152 zu bauen. Doch dieses Vorhaben stieß auf erbitterten Widerstand des Landesbundes für Vogelschutz. Das Grundstück wäre vom Besitzer Rainer Pfister-Krause ohne Aufpreis im Tauschverfahren zweckgebunden für die Feuerwehr zur Verfügung gestellt worden.
Das Jahr 1992 begann mit dem Abbau der vom Bund getragenen Luftschutzsirenen. Dadurch mussten durch die Gemeinde drei neue Sirenenmasten aufgestellt werden. Bei zwei Großbränden musste unsere Wehr den Nachbarwehren Löschhilfe leisten: In Rothenstadt brannte das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Rodestock. In Kohlberg endete der Einsatz bei einem Wohnungsbrand mit der Bergung des toten Hauseigentümers.
Die Jugendgruppe legte im Rahmen der Brandschutzwoche in Grafenwöhr die Jugendleistungsprüfung ab. Außerdem nahm sie zum Thema der Brandschutzwoche "Feuerwehr-Jugend - sinnvolle Freizeit" an einer Aufnahme des Bayrischen Rundfunk teil. Einige unserer Jugendlichen konnten sich im Radio hören. Weiterhin wurde von der Jugendgruppe erstmals zusammen mit der Blaskapelle ein gemeinsames Sommernachtsfest im Kühnerhof veranstaltet.
Neues Löschfahrzeug LF8/6
1992 wurde nach Beschluss des Gemeinderates auch ein neues Einsatzfahrzeug LF-8/6 gestellt. Die Auslieferung erfolgte entgegen aller Erwartungen noch Ende Dezember. Zusammen mit allen anderen Ausrüstungsgegenständen wendete die Gemeinde in diesem Jahr über 300.000,--DM für den Feuerschutz auf.
1993 fand am 15. Oktober die Weihe unseres neuen Einsatzfahrzeuges satt. Die Geistlichen beider Konfessionen, Pfarrer Stanislav Fel und Pfarrer Horst Klußmann, sorgten zusammen mit der Blaskapelle für einen eindrucksvollen und würdigen Festakt. Die Einweihung der Gleichstromkupplung des Bayernwerkes bedeutete für unsere Wehr Schwerstarbeit. Ihr wurden der Auf- und Abbau des Festzeltes, das Aufstellen der Fahnenmasten, sowie Einweisungs- und Sicherheitsaufgaben übertragen.
Die Jugendgruppe hat unter anderem durch die Restaurierung und Instandsetzung des alten. handgezogenen Schlauchwagens unserer Wehr zu einem weiteren Schmuckstück verholfen.
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